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ESCHICHTSWERKSTATT BAYREUTH  e.V. 


Heinrich Ortweiler



Heinrich Ortweiler wurde am 14.08.1882 in Meiningen, Herzogtum Sachsen-Meiningen, geboren und kam 1885 mit den Eltern und zwei Schwestern nach Bayreuth. Hier hatte sein Vater Ferdinand die Bank »S. Schwabacher« in der Friedrichstrasse übernommen, nachdem im März 1884 Salomon Schwabacher und im November auch noch dessen Sohn Michael gestorben waren.

In Bayreuth hatte seine Mutter Rosalie geb. Fleischer als Jugendliche gelebt. 1867 kam die damals 12jährige mit ihrer Familie von Aufsess in die königliche Kreisstadt. Ihr Vater Hieronymus Fleischer war Lederhändler und muss ein beachtliches Vermögen hinterlassen haben, das dem Sohn Moritz erlaubte, 1888/89 das stattliche Haus Maximilienstr. 71 bauen zu lassen. Familie Ortweiler hatte noch im alten Gebäude gewohnt, zog später in die Dammallee 11 um. Dort und in der Nr. 9 hatten Vater Ferdinand und Kompagnons Bayreuths erste dampfbetriebene Chokolade-, Zuckerwaaren- und Früchteconservenfabrik unter dem Firmennamen »Ortweiler & Cie« betrieben.

In Bayreuth wurden weitere Geschwister von Heinrich geboren: Gretchen 1885, Dr. jur. Alfred 1886, Fanni 1887 und Elsa Ortweiler 1889.

Heinrich Ortweiler hatte das Gymnasium Bayreuth besucht und ging später nach Meiningen zurück, um dort als Kaufmann zu leben. 1930 hatte er die Erfurterin Henny Mueller geheiratet. In der Reichskristallnacht wurde er gefangen genommen und im KZ Buchenwald gefangen gehalten. Dort starb er am 05.12.1938 – angeblich an Herzschwäche bei Herzfehler; er ist wohl aber eher ermordet worden.

Seine Frau wurde im Mai 1942 über Eisenach und Leipzig ins Ghetto von Bełżyce südöstlich von Lublin deportiert und ist dort verschollen.